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Der Dom zu Florenz – ein Wunderwerk der Architektur

Noch heute prägt der gewaltige Dom von Florenz gemeinsam mit dem Campanile und dem Baptisterium das Florentiner Stadtbild. Baubeginn des knapp 155 Meter langen und bis zu 90 Meter breiten Gebäudes war Ende des 13. Jahrhunderts.

Hervorragende Architekten wie Arnolfo di Cambio, Giotto di Bondone und Andrea Pisano schufen im Laufe der Jahrhunderte ein Bauwerk, das den Stolz der Stadt wie kein anderes zur Schau stellte. 1434 krönte dann Filippo Brunelleschi im wahrsten Sinne des Wortes die Kathedrale mit (s)einem architektonischen Meisterwerk - der gewaltigen Kuppel. 1436 wurde der Dom schließlich der Muttergottes geweiht. Die Lilie, die Florentiner Wappenblume, war für den Beinamen ‚del Fiore’ (‚die Blume’) verantwortlich. Zuvor hieß der Dom, wie auch die Vorgängerkirche, ‚Santa Reparata’. Mit einer Kuppelhöhe von fast 115 Metern und einer Fassadenhöhe von 50 Metern ist ‚Santa Maria del Fiore’ nun neben dem Petersdom und dem Mailänder Dom die drittgrößte Kirche Italiens und die fünftgrößte Europas.

Erst 1296 entschloss man sich in Florenz zum Bau eines großen Domes. Zuvor hatten vor allem das Baptisterium ‚San Giovanni’ sowie der kleine Vorgängerbau der ‚Santa Reparata’ den religiösen Bedürfnissen der Einwohner ausgereicht. Doch jetzt wollte man die Konkurrenzbauten in Pisa und Venedig bei weitem übertreffen. Arnolfo di Cambio wurde zum Baumeister ernannt. Noch im gleichen Jahre begann man mit der Errichtung der Westfassade. Doch bereits mit dem Tod Arnolfos kamen die Arbeiten zum Erliegen und lediglich der untere Teil war vollendet. 1588 wurde dieser Teil dann abgerissen, um Platz für eine modernere Fassadengestaltung zu schaffen, jedoch reichten die finanziellen Mittel erst im späten 19. Jahrhundert wieder dafür aus. Die heutige Westfassade ist somit eine neugotische Arbeit, die sich jedoch eng am Stil des Langhauses und den drei auffallend farbigen Marmorsorten orientiert. So stammt der weiße Marmor aus Carrara, der grüne aus Prato und der rote aus der Maremma.

Die Kuppel – Brunelleschis Meisterwerk

Bereits das erste Modell des Domes sah eine Kuppel vor. Doch im Wettstreit mit den Nachbarstädten und zur Darstellung ihrer wirtschaftlichen und politischen Macht entschieden die Stadt und vor allem die Medici, eine weitaus größere Kuppel erbauen zu lassen. Als Vorbilder dürfen die Kuppeln des Pantheons und des Pisaner Domes gelten. Die Florentiner Kuppel sollte jedoch sowohl die breiteste, als auch die höchste Kuppel werden, die jemals errichtet wurde. 1417 legte Brunelleschi ein erstes diesbezügliches Modell vor. Der Bau der riesigen doppelschaligen Kuppel mit einem Durchmesser von 45 Metern dauerte dann über 15 Jahre und war 1434 abgeschlossen. Tatsächlich übertrifft sie knapp die Kuppelbreiten des Pantheons und die des später erbauten Petersdomes mit gut 43 bzw. 42 Metern. Die Laterne wurde schließlich im Jahre 1461 aufgesetzt.

Video: Florence in 4K

Aufgrund der Schwierigkeit ihrer Errichtung und ihrer architektonischen Einzigartigkeit wird die Kuppel noch heute als ein Höhepunkt der italienischen Renaissance angesehen. Sie krönt dabei nicht die Vierung eines lateinischen Kreuzes, also den Kreuzpunkt von Langhaus und Querhaus, sondern einen Zentralbau, der sich an ein Langhaus anschließt. Die Kuppel wiegt kaum vorstellbare 37.000 Tonnen und hat trotz der über 1.500 Haarrisse bis heute gehalten. Zwischen beiden Schalen liegt ein Treppensystem, das über fast 465 Stufen zur Laterne auf der Kuppelspitze führt. Hier bietet sich allen Ferienhaus-Urlaubern ein großartiger Rundumblick. So ist der Dom immer noch das höchste und prägendste Gebäude der Arno-Stadt.

Vasaris ‚Weltgericht’ - Das größte Fresko der Welt

Doch nicht nur das Äußere, auch das gotische Innere des Domes ist sehenswert! Hoch aufstrebende Bögen und Pfeiler gliedern hier einen ansonsten relativ schlichten Raum, der ganz aus Höhe und Weite zu bestehen scheint. Höhepunkt ist natürlich das gewaltige Kuppelfresko, das Giorgio Vasari begonnen hat und 1579 von Federico Zuccari vollendet wurde. Mit ca. 4000 m² bemalter Fläche ist es der größte existierende Fresken-Zyklus überhaupt zu einem einzigen biblischen Thema – dem Weltgericht. Hunderte monumentaler Figuren umringen hier den kaum noch erkennbaren Christus als endzeitlichen Richter. Vasari wollte mit seinem Werk übrigens Michelangelos ‚Jüngstes Gericht’ in der Sixtinischen Kapelle übertreffen.

Der 82 Meter hohe und fast 15 Meter breite Campanile besteht ebenfalls wie der Dom aus weißem, rosafarbenem und grünen Marmor. In den Nischen der Außenfassade befinden sich Statuen über den Rautenkassetten, die von Donatello und anderen bedeutenden Künstlern geschaffen wurden. Entworfen wurde der faszinierende Glockenturm von Giotto, der noch im Alter von 68 Jahren zum Dombaumeister berufen wurde. Angesichts dessen konzentrierte er sich jedoch lieber auf die Errichtung des neuen Glockenturms. Nach seinen Plänen sollte er sogar über 110 Meter hoch und ein von weitem sichtbares Wahrzeichen der Stadt werden. Bei Giottos Tod im Jahre 1337 war allerdings nur das erste Geschoss fertiggestellt. Andrea Pisano und Francesco Talenti beendeten den Bau schließlich 1359, verkürzten den Turm jedoch um 25 Meter. Unser Tipp: Steigen Sie unbedingt die ca. 415 Stufen des Campanile empor - als Belohnung für die Mühe wartet ein wahrhaft einzigartiger Panoramablick über Dom und Medici-Stadt.

Neben Dom und Campanile wartet gleich ein weiteres architektonisches Meisterwerk auf Sie, das um 1128 vollendet wurde – das Baptisterium. Ein absolutes Muss für jeden Ferienhaus-Urlauber sind die drei monumentalen Bronzeportale, die in den achteckigen Kirchenraum führen. Die älteste Tür im Süden wurde dabei von Andrea Pisano entworfen. Absoluter Höhepunkt der Bronzekunst sind jedoch die beiden Portale Lorenzo Ghibertis, insbesondere das Ostportal, das von 1425 bis 1452 geschaffen wurde, und auch ‚Paradiesportal’ genannt wird. Bereits Michelangelo meinte, dass es würdig sei, die Pforten des Paradieses zu schmücken. In den zehn Platten sind biblische Szenen sowie Propheten, Sibyllen und andere Gestalten zu bewundern. Das Innere des Baptisteriums wird von der achteckigen Kuppel beherrscht. Hier ist ebenfalls das ‚Jüngste Gericht’ mit all seinen Schrecken als goldglänzendes Mosaik dargestellt.

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