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Genua

Hafenstadt mit großer Geschichte, Heimatstadt eines großen Entdeckers, Hauptstadt von Ligurien - das alles ist Genua (ital. ‚Genova’). Doch die Stadt mit ihren ca. 600.000 Einwohnern hat noch viel mehr zu bieten: eine der größten Altstädte Europas, die noch dazu mit dem Titel des UNESCO-Weltkulturerbes geadelt ist, einen berühmten Friedhof und einen ‚Bilderbuch’-Vorort am Meer.

Doch trotz aller Schönheiten sieht man der Stadt am ligurischen Meer (immer noch) einige der alten Bausünden an, als für viele süditalienische Einwanderer in den 1960er und 1970er Jahren zehntausende neue Wohnungen gebaut werden mussten. Die logistischen Probleme waren riesig: Ganze Hügel wurden eingeebnet, ein Flussbett zugeschüttet und ganze Straßenzüge verkamen. Doch glücklicherweise wurde vieles renoviert und restauriert, dadurch erstrahlen vor allem die Altstadt und das Hafenareal in altem bzw. neuem Glanz.

Sehenswert sind Genua und seine Umgebung im Norden Italiens somit allemal. Ferienhaus-Urlauber erwartet ein maritim gemäßigtes Klima mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit insbesondere im Sommer. Dennoch wird ein mehr oder weniger ständig wehender Wind Ihr Begleiter sein. Dafür sind die Temperaturunterschiede innerhalb des Jahres relativ gering und machen die große Hafenstadt zu einem fast ganzjährigen Ziel. Fährverbindungen ins tyrrhenische Meer, nach Sardinien, Sizilien oder Tunesien machen Genua, das auch einen eigenen Flughafen besitzt, darüber hinaus zu einem geeigneten Ausgangspunkt für Kreuzfahrten oder Exkursionen.

Genuas großartige Altstadt – wie Phönix aus der Asche ...

Die Gegend um Genua wurde erstmals im 5. Jhd. v. Chr. von den Griechen besiedelt, doch um 205 v. Chr. durch die Karthager zerstört. Anschließend bauten die Römer den Ort wieder auf. In den Wirren der Völkerwanderung fiel die Stadt zunächst in die Hand der Heuler, anschließend der Byzantiner und schließlich der Langobarden. Nachdem Genua um 935 von den Sarazenen erobert und zerstört wurde, gelang es der Stadt nach Vertreibung der Muslime, allmählich zu einer bedeutenden Handels- und Seemacht aufzusteigen. Auseinandersetzungen mit dem zunächst verbündeten Pisa endeten in dessen vernichtender Niederlage im Jahre 1284. In Genua etablierte sich nun eine Herrschaftsform mit einer Regierung durch sog. Capitani und später - wie in Venedig - eines Dogen. Die kriegerische Geschichte Genuas spiegeln u. a. die weitläufigen Befestigungsanlagen wider, von der noch einige Abschnitte und ein großer Teil des Forts zu sehen sind. Ursprünglich existierte sogar eine kilometerlange durchgehende Mauer auf den Bergrücken oberhalb der Stadt. Bis 1797, dem Jahr der Eroberung durch die Franzosen, blieb Genua unabhängig und wurde später ins Königreich Sardinien integriert. In der zweiten Hälfte des 19. Jhds. erfolgte die Angliederung an das neue italienische Königreich. Den Zweiten Weltkrieg konnte die Stadt glücklicherweise recht unbeschadet überstehen.

Video: Exploring GENOA, ITALY | This City Is Fascinating!

Schwere Probleme für die historische Bausubstanz brachten erst die 1970er/1980er Jahre, da die Stadt aufgrund schwerer wirtschaftlicher Probleme zunehmend verwahrloste. Zudem zogen nach überaus starkem Zuzug wieder Hunderttausende Genuesen fort aus der Stadt, um einer Verarmung zu entkommen. Aufgrund der Kolumbusfeiern und der Expo 1992 sowie der Ernennung zur europäischen Kulturhauptstadt im Jahr 2004 wurden allerdings zahlreiche Gebäude der Altstadt renoviert. In diesem Zusammenhang wurde der alte Hafen westlich der Altstadt ebenfalls völlig neugestaltet – und zwar vom Genueser Starachitekten Renzo Piano. Hier finden Sie nun ein großes Aquarium, einige Museen und eine aufwändig gestaltete Uferpromenade vor. Sehenswert sind aber auch die ehemaligen Verladeanlagen oder der alte Schwimmkran ‚Langer Heinrich’ der ehem. Kriegsmarinewerft Wilhelmshafen. Die Piratenfans unter Ihnen können sich darüber hinaus auf etwas ganz Spezielles freuen: das große und rund 2000 Tonnen schwere Piratenschiff aus Roman Polanskis Film ‚Pirates’, das hier seit 1986 neben zahlreichen Luxusyachten vor Anker liegt. In Nähe des Hafens, jedoch auf dem Hügel von Carignano, erhebt sich zudem die Renaissance-Basilica ‚Sta Maria Assunta’ aus dem 16. Jhd, die nahezu von jedem Punkt der Stadt sichtbar ist und als gute Orientierung für einen ersten Stadtbummel dient.

Beginnen sollten Sie diesen selbstverständlich in der Altstadt, übrigens einer der größten Europas. Durchstreifen Sie z. B. die ‚Via San Lorenzo’ mit schönen alten Palazzi und gehen über die ‚Piazza Giacomo Matteotti’ zur ‚Piazza de Ferrari’, dem eigentlichen Stadtzentrum. Hier sprudelt die gigantische ‚Fontana di Piazza de Ferrari’ aus dem Jahre 1936 - neben dem 77 m hohen Leuchtturm ‚La Lanterna’ aus dem Jahre 1514 - eines der Wahrzeichen Genuas. Am gleichen Platz beeindruckt zudem der prächtige ‚Palazzo Ducale’ aus dem 13. Jhd. Er war dereinst das Genueser Zentrum der Macht. Heutzutage finden hier die verschiedensten kulturellen Veranstaltungen statt. Sie können aber auch eine Aufführung im (fast) benachbarten berühmten Opernhaus ‚Carlo Felice’ besuchen, das im Zweiten Weltkrieg bis auf die neoklassizistische Vorhalle völlig zerstört worden war.

Nicht verpassen dürfen Sie die romanisch-gotische Kathedrale ‚San Lorenzo’. Um 1100 begonnen, wurde Sie nach einem schweren Brand im Jahre 1118 erst 1312 vollendet. Im 15. Jhd. wurden jedoch das Dach und die Kuppel nochmals umgebaut. Auffallend sind die Mauern aus schwarz-weißen Streifen sowie die schönen Reliefs an der Fassade.

Die ‚Neuen Straßen’ und ein pompöser Friedhof

Einen spektakulären Gegensatz zur mittelalterlichen Altstadt bilden dann die drei berühmten ‚Strade Nuove’ - die ‚Via Garibaldi’, die ‚Via Balbi’ und die ‚Via Cairoli’ aus dem 16. Jahrhundert. Ihre Patrizierhäuser und prunkvollen Paläste, Innenhöfe und Gärten sind für jeden Ferienhaus-Urlauber ein absolutes Muss. In der Via Garibaldi sollten Sie zudem den wichtigsten Kunstmuseen der Stadt, dem ‚Palazzo Rosso’ und dem ‚Palazzo Bianco’ mit ihren bedeutenden Gemäldesammlungen einen Besuch abstatten. Wie der gewaltige ‚Palazzo Doria Tursi’ aus den Jahren 1565-1597 gehören sie zum sehenswerten Museumskomplex der sog. ‚Palazzi dei Rolli’.

Bevor Sie vielleicht zum Entspannen in einem der gemütlichen Restaurants oder einer der Bars an der kleinen ‚Piazza delle Erbe’ einkehren wollen, sollten Sie noch Halt an mindestens zwei Stationen machen. Einmal am berühmten und 1 km2 großen ‚Friedhof von Staglieno’. In den außerordentlich pompösen Grabanlagen mit wunderschönem Skulpturenschmuck ruhen u. a. die sterblichen Überreste einiger bekannter Persönlichkeiten - unter ihnen Giuseppe Mazzini, Fabrizio De André oder die Frau von Oscar Wilde. Das mutmaßliche Geburtshaus des berühmtesten Sohnes der Stadt finden Sie hingegen ganz in der Nähe der ‚Porta Sopran’ - nämlich das von Cristoforo Colombo.

Möchten Sie einmal der Stadt entfliehen und die nähe Umgebung kennenlernen, dann empfehlen wir Ihnen die Fahrt mit der historischen Schmalspurbahn, die von der ‚Piazza Manin’ in knapp 60 Minuten zur Ortschaft Casella fährt. In den alten Waggons lässt sich der schöne Ausblick auf die Stadt und die Ausläufer des Apennins in aller Ruhe genießen. Sportlicher geht es hingegen bei der Wanderung vom Stadtzentrum zum ‚Forte Diamante’ zu, die in kurzer Zeit durch eine idyllische Gebirgslandschaft zu einer alten Festungsanlage führt. Anschließend können Sie wieder zur Stadt zurückkehren und an diversen städtischen Stränden entspannen. So erreichen Sie z. B. vom historischen Zentrum fußläufig in lediglich 2 Kilometern den ersten Sandstrand mit dem ‚Bagni St. Nazaro’. Am südöstlichen Stadtende liegt schließlich der Badeort Nervi. Der vermutlich meistfotografierte Vorort von Genua ist jedoch vermutlich das alte Fischerdörfchen Boccadasse. Der kleine Ort an der ligurischen Küste wartet wie ein Bilderbuch-Dörfchen auf und bietet Fotomotive in Hülle und Fülle. Spätestens hier sollten Sie etwas typisch Einheimisches probieren, was zum festen Bestandteil der gesamten italienischen Küche geworden ist: ‚Pesto Genovese’.

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