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Arco

Die Kleinstadt Arco mit ihren ca. 18.000 Einwohnern liegt am nördlichen Ufer des Gardasees am Ende des weitläufigen Sarcatales und dem Unterlauf des Flusses Sarca. Sie gehört zur Region Trient und grenzt u. a. an die noch bekanntere Gemeinde Riva del Garda am Gardasee an.

Bis 1936 war die italienische Stadt durch die Lokalbahn Mori–Arco–Riva mit dem italienischen Eisenbahnnetz verbunden. Heutzutage wird der ehemalige Bahnhof als zentrale Busstation genutzt. Von hier aus können Sie die umliegenden Orte wie Rovereto, wo sich der nächste Zugbahnhof befindet, oder Riva del Garda mit dem wichtigen touristischen Schiffsverkehr erreichen.

Umgeben und geschützt von den bergigen Ausläufern der sog. ‚Brenta-Gruppe’ und der Nähe zum Gardasee, herrscht in Arco ein Mikroklima, das selbst das Wachstum von Palmen begünstigt. In den städtischen Parkanlagen befindet sich zudem ein bedeutendes Arboretum, ein botanischer Garten mit ca. 150 Pflanzenarten, in dem gewaltige Mammutbäume zu bewundern sind.

Die Stadt ist ein Luftkurort und besitzt wegen ihrer klaren Luft, des milden Klimas und der mediterranen Gärten die Spitznamen ‚natürliche Klinik’ oder ‚Nizza des Trentino’.

Kaiserlicher Wohnsitz mit südlichem Flair

Die gute Luft und das gesunde Klima spielten sicherlich auch dafür eine Rolle, dass Arco in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Wintersitz des österreichischen Kaiserhofs avancierte. In dieser Zeit entstanden neben herrlichen Park- und Gartenanlagen auch zahlreiche sehenswerte Jugendstilvillen von adligen und bürgerlichen Familien, unter anderem die des Erzherzogs Albrecht, die inmitten des bereits erwähnten Arboretums liegt. Das architektonische Gesamtbild der Stadt ist zum Glück bis heute erhalten geblieben – selbst, wenn manche Gebäude sicherlich einer Renovierung bedürfen.

Wahrzeichen der Stadt, die im 11. Jahrhundert ein wichtiges Handelszentrum war und im 12. Jahrhundert in Kämpfen fast völlig zerstört wurde, ist jedoch der Burgfelsen mit der Ruine ‚Arco’. Diese mittelalterliche Burganlage wurde von den Grafen von Arco errichtet und beherrschte einstmals die Ebene der Sarca. 1495 erstellte Albrecht Dürer übrigens ein Gemälde, auf der die Stadt mitsamt der noch intakten Burg zu sehen ist. Erst 1703 wurde sie von den Franzosen zerstört und anschließend wieder notdürftig aufgebaut. Vorher ist sie selbst in vielen Kämpfen nicht eingenommen worden. Unser Tipp an alle die sich eine Unterkunft in Italien gemietet haben: Wandern Sie unbedingt die knapp 20 Minuten an den Olivenbäumen am Wegesrand empor, denn der Blick auf Stadt und umliegende Landschaft ist einmalig und jede Mühe des Aufstiegs wert! Von der Ruine aus führt schließlich ein Kreuzweg auf den ‚Monte Colodri’.

In Bogenform liegen die Gebäude der Altstadt dann am Fuße der Felswand, wodurch sich der Name der Stadt ‚Arco’ (‚Bogen’) erklären lässt. Zu entdecken sind versteckte Gassen, kleine malerische Plätze sowie alte Tore und malerische Brunnen, um die sich kleine Geschäfte und Bars schmiegen. Zentraler Treffpunkt ist jedoch die Piazza unmittelbar vor der großen Kirche ‚S. M. Assunta di Arco’. Die erste protestantische Kirche im heutigen Trentino ist hingegen die ‚Trinitatiskirche’, die nach Entwürfen von Heinrich Fricke entstand. Das Felsengefängnis und die Zisternen sind ebenfalls reizvolle Attraktionen. Wer auf der Suche nach lokalen Köstlichkeiten ist, der hat bestimmt auf dem Wochenmarkt Glück, der immer am ersten und dritten Mittwoch im Monat stattfindet.

Eldorado für Kletterer und Mountainbiker

Neben dem malerischen Erscheinungsbild hat Arco jedoch noch ganz anderes zu bieten. So ist die kleine Stadt ein wahres Mekka für Kletter- und insbesondere Free-Climbing-Fans, weshalb die Stadt zur ‚Welthauptstadt des Sportkletterns’ ernannt wurde. Die Berglandschaft um Arco (zum Beispiel das ‚Massone’-Gebiet) bietet ideale Kletterbedingungen für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis. Alpine Touren mit bis zu 1000 m Kletterlänge sind durchaus möglich. An den Südhängen der umgebenden Berge ist es im Januar oft schon so warm, dass man (fast) oben ohne klettern kann. Generell fällt in Arco und Umgebung sehr wenig Regen, so dass viele Sonnenstunden und ein entspannter Urlaub das ganze Jahr über garantiert sind. Zudem findet hier immer im September der sog. ‚Rockmaster’ statt - ein internationaler Kletterwettbewerb, an dem Sportler aus der ganzen Welt teilnehmen. Dann kann es allerdings in den Gassen, Hotels und Ferienhäusern relativ eng werden. Vom 2. bis 10. Juli 2011 war Arco sogar der Austragungsort der 11. Weltmeisterschaft im Klettern.

Abgesehen vom Klettersport ist die Stadt aber auch bei Mountainbikern und Wanderern sehr beliebt, die hier ihren idealen Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Touren finden. Und selbst die Wassersportler kommen in Arco nicht zu kurz: Von der Stadt führt ein Radweg direkt zum Strandbad, das am Seeufer zwischen Riva del Garda und Torbole liegt und einen touristisch ausgestatteten Strand sowie ein Segel- und Windsurfzentrum besitzt.

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